
Siegfried Bastheim
Geboren am 5. Januar 1877
Geboren in Hofgeismar, Hessen, Deutschland
Erna, Ernestine Bastheim, geborene Sachs
Geboren am 12. November 1891
Geboren in Breslau (heute Wroclaw), Schlesien
Paul Werner Bastheim
Geboren am 28. Januar 1924
Geboren in Dortmund, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Johanna Bastheim
Geboren am 11. Januar 1926
Geboren in Dortmund, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Marianne Bastheim
Geboren am 7. März 1927
Geboren in Dortmund, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Siegfried Bastheim stammt aus Hofgeismar. Er war das jüngste von 5 Kindern von Sara und Simon Bastheim. Seine Eltern betrieben in dem Ort ein Geschäft für landwirtschaftliche Bedarfsgüter. Nach der Volksschule besuchte Siegfried Bastheim eine Maschinenbauschule und wurde Ingenieur. 1910 zog er nach Dortmund und gründete dort eine Kettenfabrik.
Er heiratete 1921 Erna Sachs, in den folgenden Jahren kamen ihre Kinder Paul Werner, Johanna und Marianne zur Welt.
Nachdem die Firma 1932 Konkurs ging, zog die Familie ins benachbarte Herdecke. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 bereitete Siegfried die Emigration für seine Familie vor. 1934 wanderten sie in die Niederlande aus und ließen sich in Den Haag nieder. Siegfried Bastheim findet eine neue Arbeit als Importeur. Mit der Besetzung der Niederlande durch die Nationalsozialisten 1941 veränderte sich die Situation der Familie, 1941 müssen sie nach Bussum umziehen. Die beiden Töchter besuchten das Gymnasium in Hilversum. Im Sommer 1942 wurde die Familie dann getrennt. Mutter Erna, Sohn Paul-Werner und Tochter Johanna werden im Polizeilichen Durchgangslager Westerbork interniert. Vater Siegfried und seine Tochter Marianne werden in Ghetto Asterdorp im Nordens Amsterdam gebracht.
Erna, Paul Werner und Johanna Bastheim bleiben nur kurze Zeit in Westerbork. Am 10.August 1942 wurden sie in das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz verschleppt. Hier verlieren sich die Spuren von Erna und Johanna Bastheim. Von Paul Werner Bastheim ist bekannt, dass er aus dem Lager entflohen ist vier Tage nach ihrer Ankunft. Nur einen Tag später wurde er wieder aufgegriffen und im Bunker in Block 11 eingesperrt. Nach 3 Tagen im Strafblock wird er in das Strafkompanie versetzt, sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt.
Vater Siegfried und seine Tochter Marianne Bastheim wurden am 25. Mai 1943 in das Polizeiliche Durchgangslager Westerbork gebracht. Nach nur 5 Tagen, am 1. Juni, wurden auch sie in Viehwaggons gepfercht. Am 4. Juni erreichte der Zug, mit weiteren 3004 Kindern, Frauen und Männern das Mordlager Sobibor. Es ist davon auszugehen, dass Siegfried Bastheim und seine Tochter Marianne direkt in die Gaskammer getrieben und ermordet wurden.
Mit Dank an den Herdecker Heimatforscher Willi Creutzenberg für das Bereitstellen der Biographien der Familie Bastheim