Heniek Hershel Felenbaum



Henia Felenbaum, geborene Flantzman
Geboren 1894 in Lublin, Woiwodschaft Lublin, Polen

verheiratet mit

Moshe Felenbaum
Geboren 1892 in Lublin, Woiwodschaft Lublin, Polen

Kinder

Shimon Shimek Felenbaum
Geboren 1921 in Lublin, Woiwodschaft Lublin, Polen

Hela Felenbaum
Geboren 25.11.1925 in Lublin, Woiwodschaft Lublin, Polen

Heniek Hershel Felenbaum
Geboren 1928 in Lublin, Woiwodschaft Lublin, Polen

Die Familie Felenbaum wohnte in Lublin, einer Stadt im heutigen Ostpolen. Die Familie hatte ein eigenes Haus, die Kinder besuchten die Volksschule und wuchsen in bürgerlichen Verhältnissen auf.
Schon Ende September 1939 besetzte die deutsche Wehrmacht Lublin und die Situation der Familie änderte sich dadurch stark.
Hela Weis, die einzige Überlebende der Familie berichtete später, das die Familie im Winter 1940 mit einem Zug nach Rejowiec gebracht wurden. Vom dortigen Bahnhof mussten sie zu Fuß in das 15 Km entfernte Siedliszcze laufen. Dort wurden, wie in vielen Orten in dieser Gegend, von der deutschen Besatzung Arbeitslager eingerichtet. Unter schlechten Lebensbedingungen mussten sie in Siedliszcze bei Entwässerungsarbeiten Zwangsarbeit verrichten. Nach ca. 1 Jahr fand eine Selektion statt, alle älteren und arbeitsunfähigen Menschen wurden ausgesondert. Darunter fielen auch Henia und Moshe Felenbaum. Hela Weis berichtete, sie habe später gehört das ihre Eltern in das Ghetto von Wlodawa und später nach Sobibor gebracht wurden, wo sie in den Gaskammern ermordet wurden. Sie selbst und ihre beiden Brüder wurden in das wenige Kilometer entfernte Arbeitslager nach Staw gebracht, wo sie in einer Mühle untergebracht waren. Hier lernte sie auch Zelda Kelberman (Metz), Esther Terner (Raab) und Regina Feldman (Zielinski) kennen, die auch zu den Überlebenden von Sobibor gehören. Kurz vor Weihnachten 1942 wurde das Arbeitslager in Staw aufgelöst. Auf Pferdefuhrwerken wurden sie nach Sobibor gebracht. Helas großer Bruder Shimek versuchte auf der Fahrt in den Wald zu flüchten, doch er wurde durch einen der Bewacher erschossen. Bei der Ankunft im Lager Sobibor wurde Hela zur Arbeit im Lager ausgesucht. Ihr jüngerer Bruder Heniek hatte dieses Glück nicht, er wurde, wie auch der Großteil der ankommenden Menschen, in der Gaskammer in Lager III ermordet. Hela Weiss arbeitete in den kommenden Monaten in der Strickstube, später in der Wäscherei und dann in der Gärtnerei des Lagers. Beim Aufstand, am 14. Oktober 1943 konnte sie fliehen. Nachdem sie nach der Flucht mit Abraham Margulies die ersten Tage durch die Wälder irrte und sich aus Angst nur in der Nacht fortbewegten, trafen sie auf eine Gruppe anderer aus Sobibor geflüchteter Menschen. Sie hielten sich in den weitläufigen Wäldern der Gegend versteckt. Im Frühjahr 1943 schloss sich Hela Weiss einer Gruppe von russischen Partisanen an. Nach dem Vormarsch der russischen Armee schloss sie sich dieser an und wurde auf dem Vormarsch ins Deutsche Reich mehrmals verwundet. Nach dem Krieg lernte sie ihren späteren Ehemann in der Tschechoslowakei kennen, später emigrierten sie nach Israel, sie starb 1998 in Gedera.

Hela Weis, geborene Felenbaum, ganz rechts 1945