Rosi Ochs

Rosi Ochs

Rosi Ochs

Rosi Hanna
Geboren am 26. Juni 1926
Geboren in Herleshausen, Hessen, Deutschland

Mutter

Recha Ochs, geborene Hirnheimer
Geboren am 1. August 1906
Geboren in Bamberg, Bayern, Deutschland

Vater

Karl (Kallmann) Ochs
Geboren am 7. Mai 1896
Geboren in Herleshausen, Hessen, Deutschland

Rosi Ochs wurde am 26.Juni 1929 in Herleshausen geboren. Ihre Eltern waren Recha Ochs und Karl (Kallmann) Ochs, die seit 1928 verheirateten waren. Karl Ochs hatte ein Textilgeschäft in Herleshausen. Nach dem Sabbat Gottesdienst trafen sich oft die jüdischen Männer im Hause Ochs.

Im Herbst 1938 kam die Gestapo in Rosis Schule, die Klassenlehrer wurden aufgefordert, die jüdischen Schüler zu benennen, die daraufhin die Schule sofort verlassen mussten. Eine ehemalige Schulkollegin beschrieben Rosi als intelligentes Mädchen mit einer sehr schönen Handschrift.

1938 beschlossen ihre Eltern sie zur Großmutter in die Niederlande zu schicken, da sie das Mädchen dort in Sicherheit wähnten. Ihre Großeltern, Gitta Hirnheimer mit ihrem Mann Max und deren Tochter Estrea sind bereits im Jahre 1937 in die Niederlande ausgewandert. Rosis Großeltern wohnten in Oss, der Großvater verstarb im Jahre 1940. Ab Oktober 1941 besuchte sie das jüdische Gymnasium im 20 km entfernten s´Hertogenbosch. Am 6.12.1942 wurde sie in das Niederländisch-israelische Mädchenwaisenhaus in Amsterdam aufgenommen. Im Februar 1943 wurden die Kinder des Waisenhauses `evakuiert´, die meisten der Mädchen, wie auch Rosi Ochs, kamen in das Polizeiliche Durchgangslager Westerbork

Am 4.Mai 1943 wurde Rosi mit weiteren 1187 Menschen in einen Zug gepfercht. Dies war der 10. Transport der Westerbork in Richtung des deutschen Vernichtungslagers Sobibor in Polen verließ. Höchstwahrscheinlich wurde Rosi Ochs am 7. Mai 1943, kurz nach ihrer Ankunft in Sobibor, ermordet.

Nur wenige Wochen später, am 29. Juni 1943, wurde auch Rosis Großmutter  von Westerbork nach Sobibor gebracht und am 2. Juli 1943 in Sobibor ermordet.

Die Eltern von Rosi Ochs zogen Ende 1939 nach Berlin, kamen aber schon im Februar 1940 zurück nach Herleshausen. Laut dem Nationalarchiv in Holland existierte ein Fragebogen wonach die Familie Ochs in die USA emigrieren wollte. Am 8. Dezember wurden sie von Polizisten aus ihrer Wohnung geholt und nach Kassel in die Turnhalle am Schulkomplex Schillerstrasse gebracht. Dort wurden ihnen die Wertsachen geraubt. Am nächsten Tag, den 9. Dezember wurden sie zusammen mit 1032 weiteren Menschen in das Ghetto in Riga deportiert. Karl Ochs starb höchstwahrscheinlich im Ghetto Riga, sein Todesdatum ist mit dem 1. Januar 1942 angegeben. Seine Frau Recha wurde von Riga weiter in das Konzentrationslager Stutthof gebracht, sie verstarb dort am 1. Oktober 1944.

Karl Ochs

Karl Ochs, Rosis Vater

Recha Ochs

Recha Ochs, Rosis Mutter

Rosi Ochs

Rosi Ochs im Kindergarten